Sexuelle Dysfunktion erhöht vermutlich das Risiko für Prostatakrebs
Männer, die an einer sexuellen Dysfunktion leiden, haben offenbar ein höheres Risiko für die Entwicklung eines Prostatakarzinoms als Männer ohne sexuelle Funktionsstörungen. Das geht aus einer Metaanalyse hervor, die kürzlich im Journal of Sexual Medicine erschienen ist.
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Redaktion: Dr. Nina Mörsch
Risiko um das 1,62-fache erhöht
Die Studie der Wissenschaftler um Diliyaer Dilixiati vom Department of Urology am First Affiliated Hospital of Xinjiang Medical University, Urumqi, China umfasste 20 Studien mit insgesamt 215.626 Teilnehmern. Den Ergebnissen zufolge hatten Männer mit einer sexuellen Dysfunktion ein 1,62-fach höheres Risiko für Prostatakrebs als Männer der Kontrollgruppe.
Auch das Risiko für höhere PSA-Werte war laut Metaanalyse bei Männern mit sexuellen Funktionsstörungen höher als bei Männern ohne sexuelle Dysfunktion. Hinsichtlich des Prostatavolumens konnten die Wissenschaftler jedoch keinen Unterschied zwischen beiden Gruppen feststellen.
Kausalität kann nicht bestimmt werden
„Die Ergebnisse unserer Metaanalyse deuten darauf hin, dass Männer mit sexueller Dysfunktion ein höheres Risiko für Prostatakrebs und höhere PSA-Werte haben als Männer ohne sexuelle Funktionsstörungen“, berichten die Wissenschaftler. Allerdings handele es sich hierbei lediglich um eine Schlussfolgerung, und eine Kausalität lasse sich anhand der vorliegenden Daten nicht feststellen.
„Ob es eine Verbindung zwischen sexueller Dysfunktion und Prostatakrebs gibt, bleibt deshalb weiterhin umstritten, schreibt die Forschungsgruppe um Dilixiati. In Zukunft sollten weitere Längsschnittstudien durchgeführt werden, um die Ergebnisse der Metaanalyse zu validieren. Andrologen und Urologen sollten sich dennoch der Bedeutung der Diagnose und Behandlung der sexuellen Dysfunktion bei Prostatakarzinom-Patienten bewusst sein.
Dieser Beitrag ist im Original auf Univadis erschienen.
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