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Urologie-Trends

24. Okt. 2023

Deutschland-Premiere für OP-Roboter Hugo in der Urologie

Erstmals in Deutschland hat ein Team in der Urologie den OP-Roboter HUGO eingesetzt. Seit dem 17. Oktober ist das High-End-Gerät am Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden im Einsatz.

Lesedauer: ca. 2 Minuten

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Der OP-Roboter Hugo wird in einem Operationssaal der Klinik für Urologie im Universitätsklinikum Carl Gustav Carus vorgestellt. (Foto: © picture alliance/dpa | Robert Michael)
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Der OP-Roboter Hugo wird in einem Operationssaal der Klinik für Urologie im Universitätsklinikum Carl Gustav Carus vorgestellt. (Foto: © picture alliance/dpa | Robert Michael)

Quellen: Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden; dpa | Redaktion: Marina Urbanietz

Prostata-Adenomenukleation bei gutartiger Prostatavergrößerung

Hauptsächlich kommt der Roboter in der Klinik und Poliklinik für Urologie zum Einsatz. Zudem steht er der Klinik für Viszeral-, Thorax- und Gefäßchirurgie des Uniklinikums zur Verfügung. In Europa gibt es aktuell 48 dieser Geräte, in Deutschland sind es insgesamt fünf, wobei hier bislang nur viszeralchirurgisch gearbeitet wurde.

Die erste urologische Operation deutschlandweit mit dem rund 1,7 Millionen Euro teuren Gerät wurde nun in Dresden vorgenommen – bei dem 78-jährigen Patienten wurde eine Prostata-Adenomenukleation bei gutartiger Prostatavergrößerung durchgeführt.

Nach Angaben des Dresdner Uniklinikums wurde der OP-Roboter Hugo RAS von der Firma Medtronic in Kooperation mit dem Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt entwickelt. Mit der ersten urologischen Operation betraten die Dresdner nun Neuland. Hugo verkörpere eine neue Generation an OP-Robotern, hieß es. In Dresden soll er parallel zu dem vorhandenen Robotik-System Da Vinci zum Einsatz kommen.

Vorteile im Vergleich zu bereits vorhandenen Geräten

Der HUGO verfügt über vier individuell einstellbare Arme und eine offene Konsole. Die Arbeit des Operateurs oder der Operateurin rückt damit wieder enger in die Mitte des Teams. Das Gerät gewährleistet zudem eine bessere Sicht auf die Gesamtszenerie im OP. Zum Vergleich: Die vier Arme des OP-Roboters Da Vinci werden über eine separat stehende Konsole abseits des OP-Tisches bedient. 

Christian Thomas, Direktor der Klinik und Poliklinik für Urologie am Dresdner Uniklinikum, rechnet damit, dass immer mehr Eingriffe vom "klassisch offenen Verfahren" auf die Robotik umgestellt würden. "Die Roboter erhöhen die Präzision des Chirurgen", sagte der Professor. Dresden wolle im Umgang mit dem Hugo-Roboter auch Training für Kollegen aus anderen Kliniken anbieten und zudem daran forschen, Künstliche Intelligenz beim Einsatz zu integrieren.

Über den OP-Roboter HUGO RAS

Der OP-Roboter HUGO der Firma Medtronic ermöglicht über eine offene Konsole eine hochauflösende 3D-Sicht ohne das Situationsbewusstsein während der Operation zu beeinträchtigen. Über den Controller können Operateure und Operateurinnen Instrumente an vier Armen in einer Vielzahl von Skalen steuern. Das interaktive Display bietet eine hochauflösende Ansicht des Operationsfeldes, während zusätzliche Videoausgänge den Anschluss an ein bestehendes OP-Anzeigesystem ermöglichen.

Die ersten Erfahrungen bei der Arbeit mit dem HUGO werden auf dem 13. Symposium der Deutschen Gesellschaft für Roboterassistierte Urologie e.V. (DRUS) vorgestellt, das am 16. und 17. November in Dresden unter wissenschaftlicher Leitung von Prof. Christian Thomas stattfindet.

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