
Ambulante Versorgung: Trend geht zum Angestelltenverhältnis
Immer weniger Ärztinnen und Ärzte gehen den Weg in die Niederlassung. Dagegen wird immer öfter ein Angestelltenverhältnis angestrebt. Dies sind die Ergebnisse einer aktuellen Analyse der Stiftung Gesundheit.
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Der folgende Beitrag basiert auf einer Pressemitteilung der Stiftung Gesundheit. Redaktion: Marc Fröhling
Sich mit einer eigenen Praxis niederzulassen ist offenbar out: Die Zahl der niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte sowie Zahnärztinnen und Zahnärzte ist in vierzehn bzw. fünfzehn Bundesländern rückläufig. Einen Zuwachs von gut einem Drittel bundesweit gab es hingegen im Jahr 2022 bei den angestellten Behandlerinnen und Behandlern in Praxen und Medizinischen Versorgungszentren (MVZ). Das zeigt die jüngste Analyse der ambulanten Versorgungslandschaft, die die Stiftung Gesundheit veröffentlicht hat.
Zahl der Niedergelassenen gesunken
„Die Zahl der Ärztinnen und Ärzte ist im Laufe des Jahres 2022 in allen Bundesländern mit Ausnahme von Hamburg und Berlin gesunken“, berichtet Christoph Dippe, CEO der Stiftung Gesundheit. Den stärksten Rückgang gab es in Nordrhein-Westfalen mit einem Minus von 19,0 Prozent. Das entspricht in etwa 4.700 Ärzten, die nicht in eigener Praxis tätig sind.
Bei den niedergelassenen Zahnärztinnen und Zahnärzten nahm die Anzahl sogar in fünfzehn Bundesländern ab: Am deutlichsten war der Rückgang in Mecklenburg-Vorpommern (minus 9,3 Prozent). Einen Zuwachs gab es nur in Baden-Württemberg.
Ein anderes Bild zeigt sich dagegen bei den niedergelassenen Psychologischen Psychotherapeutinnen und Psychotherapeuten: „Bei ihnen ist in vierzehn Bundesländern ein Zuwachs zu verzeichnen“, so Dippe. Lediglich in Bremen und Niedersachsen ging ihre Zahl zurück.


Zahl angestellter Behandlerinnen & Behandler um ein Drittel gestiegen
Kräftigen Zulauf hatten im Jahr 2022 die Alternativen zur eigenen Niederlassung: So stieg die Zahl der angestellten Behandlerinnen und Behandler in Praxen und Medizinischen Versorgungszentren (MVZ) bundesweit um insgesamt 33,4 Prozent. Den größten Zuwachs in diesem Bereich verzeichnete Nordrhein-Westfalen mit rund 4.600 angestellten Behandlerinnen und Behandler mehr als im Jahr zuvor.
Insgesamt rund 1.700 Behandlerinnen & Behandler weniger
Insgesamt waren Ende 2022 rund 250.000 Ärzte, Zahnärzte und Psychologische Psychotherapeuten aktiv in der ambulanten Patientenversorgung tätig. Das sind etwa 1.700 weniger als im Vorjahr. Berücksichtigt wurden für die Analyse Niedergelassene der genannten Fachrichtungen sowie angestellte Behandlerinnen und Behandler in Praxen und Medizinischen Versorgungszentren (MVZ), die im Jahr 2022 in der Patientenversorgung aktiv praktiziert haben. Die Angaben stammen aus dem Strukturverzeichnis der medizinischen Versorgung.