Zuckersteuer in Großbritannien zeigt Effekte
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Eine Extrasteuer auf zuckerhaltige Softdrinks – dieses Konzept hat sich in Großbritannien offensichtlich bewährt. Seit Einführung der Softdrink-Industrieabgabe ist der Zuckergehalt von Limonaden stark zurückgegangen und es lassen sich erste positive Trends bei der Fettleibigkeit von Kindern ablesen.1

Autorin: Maria Weiß | Redaktion: Alisa Ort
Bei einem Zuckerzusatz von 5-8 g/100ml müssen die Hersteller 18 Pence (20 Cent) pro Liter zahlen, bei mehr als 8 g Zucker sind es 24 Pence (27 Cent) pro Liter. Diese Limosteuer hat zu einer deutlichen Abnahme des Zuckergehalts in Softdrinks geführt: Im September 2015 lag der Marktanteil von Getränken mit einem Zuckergehalt > 5 g/100 ml noch bei 49 % - im Februar 2019 nur noch bei 15 %.
Vor allem Mädchen aus sozial schwächeren Regionen profitierten
In einer Longitudinalstudie zur Kindergesundheit zeigte sich seit Einführung ein Rückgang der relativen Fettleibigkeit bei 10- bis 11-jährigen Mädchen um 8 %. In dieser Altersgruppe konnten somit 5.234 Fälle von Fettleibigkeit verhindern werden, berechnete das Autorenteam. Mit einem Rückgang von 9 % profitierten vor allem Mädchen aus sozial schwächeren Regionen.
Fruchtsaft von Steuer ausgenommen
Unklar ist bisher noch, warum sich dieser Trend nicht bei jüngeren Kindern im Vorschulalter und bei 10- bis 11-jährigen Jungen zeigt. Bei den kleineren Kindern könnte es daran liegen, dass sie statt Limos eher Fruchtsaft trinken, der von der Zuckersteuer ausgenommen ist. Eine Erklärung, warum die Jungen nicht profitieren, fehlt aber – zumal sie im Schnitt sogar mehr zuckerhaltige Softdrinks konsumieren als Mädchen.

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