Durchbruch bei BRAF-Resistenzen?
Ein Problem der zielgerichteten BRAF/MEK-Therapie beim metastasierten Melanom ist die Resistenzentwicklung. Mithilfe von microRNAs – so ein aktuelles Paper in Oncogene – scheint eine Lösung möglich.
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Autor: Dr. Klaus Brinkmann
Resistenzentwicklung drängendes Problem bei zielgerichteter Therapie
Viele Patientinnen und Patienten mit BRAF-mutiertem metastasierten Melanom zeigen unter BRAF/MEK-Kombinationstherapie ein gutes Ansprechen. Ein drängendes Problem in der Behandlung ist die Resistenzentwicklung. So beträgt die mediane Ansprechdauer nur etwa 1 Jahr.1,2 Außerdem scheint der Resistenzmechanismus gegen die BRAF-Therapie auch eine nachgelagerte Immuntherapie mit einem Checkpoint-Inhibitor negativ beeinflussen zu können.3
Vermitteln mikroRNAs die Resistenz?
Eine wichtige Rolle bei der Resistenzentwicklung spielen scheinbar bestimmte onkosuppressor mikroRNAs (miRNAs).4 In der aktuellen Forschungsarbeit wurde die Wirkung einer Kombinationstherapie bestehend aus 2* dieser miRNAs und einem BRAF/MEK-Inhibitor in einem Mausmodell untersucht. Die miRNAs wurden dabei in Lipid-Nanopartikel – bekannt aus den mRNA-COVID-19-Impfstoffen – verpackt.4
Gute Wirkung im Mausmodell
Im Mausmodell schlug die Kombinationstherapie gut an: Das Tumorvolumen ging bei behandelten Mäusen im Vergleich zur alleinigen BRAF/MEK-Inhibition deutlich stärker zurück und auch die Resistenzentwicklung konnte laut der Autorenschaft stark verzögert werden.4
Die beiden miRNAs kontrollieren scheinbar die Expression wichtiger löslicher Entzündungsmediatoren wie VEGF-A, TGF-β1, CCL5 und CXCL2**, die ihrerseits eine medikamentenresistente Tumormikroumgebung fördern. Eine wichtige Rolle spiele außerdem die Reprogrammierung von anti-tumoralen M1-Makrophagen hin zu pro-tumoral wirkenden M2-Makrophagen. Laut Autorenschaft ein Marker für die Resistenz gegen MAP-Kinase-Inhibitoren und das Ansprechen auf eine Therapie.4
Mehr Details? Das vollständige, frei verfügbare Paper finden Sie hier. Zum Paper
* miR-204-5p und miR-199b-5p
** vascular endothelial growth factor A, transforming growth factor beta 1, C-C-chemokine ligand 5, C-X-C motif chemokine 2