
Checkpoint-Inhibition länger als 2 Jahre?
In den meisten klinischen Studien zur Checkpoint-Inhibition bei fortgeschrittenem nicht-kleinzelligem Lungenkarzinom (NSCLC) war nach spätestens 2 Jahren Schluss mit der Behandlung. Was also tun nach 2 Jahren erfolgreicher Behandlung? Weitertherapieren oder nicht?
Lesedauer: ca. 1 Minute

Autor: Dr. Klaus Brinkmann
Hier Licht ins Dunkel zu bringen, war das Ziel einer aktuellen retrospektiven Studie.1 Ausgehend von 14.406 NSCLC-Patientinnen und -Patienten, die eine Immuntherapie in der Erstlinie begannen, fokussierte sich die Studie auf diejenigen, die mindestens 2 Jahre unter der Therapie blieben und zudem zu diesem Zeitpunkt keinen Progress aufwiesen. Dies traf auf insgesamt 706 Personen zu.
Bei der Mehrzahl jener Studienteilnehmenden (n = 593) wurde die Immuntherapie über 2 Jahre hinaus ohne festes Ende fortgesetzt. Lediglich bei 113 Patientinnen und Patienten war nach 2 Jahren unter Immuntherapie Schluss. Die Studie verglich das Gesamtüberleben (OS) der beiden Arme.1
Kein Überlebensvorteil bei längerer Behandlung
Im 2-Jahres-OS gab es zwischen den beiden Gruppe keinen statistisch signifikanten Unterschied.1 In der Gruppe mit dem fixen Ende der Immuntherapie 2 Jahre nach Beginn betrug das OS 79 % (95 %‑KI: 66%-87%) gegenüber 81 % (95 %‑KI: 77%-85%) in der Gruppe mit indefinitem Therapieende.
Laut der Autorenschaft ist es somit bei NSCLC-Patientinnen und -Patienten, die unter Immuntherapie nach 2 Jahren keine Progression aufweisen, sinnvoll die Therapie zu beenden, anstatt sie über unbestimmte Zeit fortzusetzen.1
Die Studie wurde kürzlich im Journal of the American Medical Association veröffentlicht (JAMA Oncology) und ist frei verfügbar.1
Was bedeuten die Ergebnisse für die klinische Praxis? Der Editor Howard West vom City of Hope Comprehensive Cancer Center (Kalifornien, USA) ordnet die retrospektive Studie in einem Kommentar ein.2
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