Assistenzärzte altern besonders schnell
Im ersten Jahr nach dem Studium arbeiten junge Assistenzärzte in den USA im Schnitt mehr als 60 Stunden die Woche. Dass der damit verbundene Stress nicht ohne Folgen bleibt, hat eine Längsschnittuntersuchung der Universität Michigan gezeigt: Die jungen Mediziner zeigten in dieser Zeit eine deutlich beschleunigte Zellalterung. 1,2
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Für ihre Studie haben die Forscher die Telomere von 250 jungen Medizinern vor, während und nach dem ersten Jahr als Assistenzarzt untersucht. Die Schrumpfung dieser Abschnitte des Erbguts gilt als Marker für die Zellalterung und kann durch Stress beschleunigt werden.
Die Telomere schrumpften während des ersten Arbeitsjahres bei den Assistenzärzten sechsmal schneller als bei der normalen Durchschnittsbevölkerung. Dabei stellten die Forscher fest, dass die Telomere umso schneller an Länge verloren, je länger die jungen Mediziner arbeiteten. Besonders 80 Arbeitsstunden und mehr pro Woche führen zu hohen Abnutzungserscheinungen der Telomere. Insgesamt gaben die Assistenzärzte an, durchschnittlich 64,5 Stunden pro Woche zu arbeiten.
Als Vergleichsgruppe wurde 84 Medizinstudenten herangezogen. Obwohl auch das Medizinstudium an der Elite-Uni durchaus stressige Phasen haben kann, wurde hier keine übermäßige Schrumpfung der Telomere beobachtet.
Die schnellere Schrumpfung der Telomere im ersten Assistenzarztjahr unterstreicht die Bedeutung der Reduktion der Arbeitsbelastung von Nachwuchsmedizinern, schreiben die Autoren.
1. Kathryn K. Ridout et al; Physician Training Stress and Accelerated Cellular Aging; Biological Psychiatry (2019); DOI: https://doi.org/10.1016/j.biopsych.2019.04.030
2. Medinside: Junge Ärztinnen und Ärzte altern besonders schnell
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