Tumor-initiierende Zellen per Sonde identifizieren

Einem koreanischen Forscherteam ist es gelungen, „Krebsstammzellen“ verschiedener Krebsarten, sogenannte Tumor Initiating Cells (TIC), sichtbar zu machen. Dies berichtet die Zeitschrift Angewandte Chemie der Gesellschaft Deutscher Chemiker. ()
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Die Forscher um Nam-Young Kang und Young-Tey Chang von der Agency for Science Technology and Research (A*STAR), Singapur, der Pohang University of Science and Technology, Korea entwickelten zusammen mit weiteren Forschungseinrichtungen eine Sonde, welche über einen Fluoreszenz-Farbstoff TIC verschiedener Krebsarten selektiv markiert. Hierzu zählen Tumoren der Lunge, des Zentralen Nervensystems, der Brust, Niere, Eierstöcke, Prostata, des Darms sowie Melanome.
TIC könnten für Rückfälle nach Strahlen- und Chemotherapien verantwortlich sein, indem einzelne überlebende TIC einen neuen Tumor wachsen lassen. Zudem scheinen sie eine wesentliche Rolle einzunehmen, wenn Tumoren Metastasen bilden.
Zwar existieren bereits Sonden für einige Krebsarten, jedoch konnten Krebsstammzellen bisher nicht selektiv markiert werden. Die neue entwickelte Sonde TIY (Tumor initiating cell probe Yellow) erkennt Vimentin, ein Molekül des Zellskelettes.
Dieses Molekül wird von Epithelzellen gebildet, welche sich aus einem differenzierten und polaren Zustand innerhalb eines Zellverbandes in mesenchymale Zellen umwandeln. Mesenchymale Zellen verlieren dabei ihre Polarität, lösen sich aus dem Zellverband und können wandern. Physiologisch spielt dies bei der Embryonalentwicklung und der Wundheilung eine Rolle. Pathophysiologisch tritt dieser Prozess bei der Metastasierung von Tumoren auf.
Die Fluoreszenzsonde könnte ein wertvolles Werkzeug darstellen um TIC zu visualisieren und zu isolieren.