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Leben als Arzt

04. Jan. 2023
Behandlungsfehler, Krankenhausreform, Kollegenbehandlungen

Das Meinungsbild der coliquio-Ärzte

Wie gehen Sie mit Behandlungsfehlern um? Wie beurteilen Sie die Qualität der Gesundheitsversorgung in Deutschland? Und behandeln Sie ärztliche Kolleginnen und Kollegen grundsätzlich kostenlos? Wir haben für Sie die interessantesten Abstimmungsergebnisse der letzten 6 Monate gesammelt.

Lesedauer: ca. 5 Minuten

Positiver und negativer Emoji
Ärztemeinungen zu aktuell diskutierten Themen aus Medizin und Gesellschaft. (Foto: © Getty Images / ThitareeSarmkasat)

Redaktion: Marc Fröhling

Würden Sie Behandlungsfehler mitteilen?

Behandlungsfehler

Mit 63% würden knapp zwei Drittel Ihrer Kolleginnen und Kollegen ihren Patienten in jedem Fall einen Behandlungsfehler mitteilen. Rund ein Drittel macht diese Entscheidung vom konkreten Einzelfall abhängig. Nur 2% würden einen Behandlungsfehler dem betroffenen Patienten oder der Patientin dagegen nicht mitteilen. Dies kann jedoch juristische Konsequenzen haben – mit möglichen Folgen für die Karriere. Auch medizinische Fachgesellschaften fordern dazu auf, Behandlungsfehler immer den Patientinnen und Patienten und ihren Angehörigen mitzuteilen. Mehr zum Thema >>

Hat die Qualität der Gesundheitsversorgung in Deutschland in den letzten 5 Jahren abgenommen?

Umfrage zur Gesundheitsversorgung

Ärztinnen und Ärzte fühlen sich stark von den gesundheitspolitischen Rahmenbedingungen beeinträchtig: Die Regierung kürzt, wo es nur geht. Und der Druck wächst stetig. Daher stimmen ganze 89% der befragten Kolleginnen und Kollegen der Aussage zu, dass die Qualität der Gesundheitsversorgung hierzulande in den letzten fünf Jahren abgenommen hat. 4% sehen keine Verschlechterung, weitere 7% sind bei dieser Frage unschlüssig. Mehr zum Thema >>

Geplante Krankenhausreform: Erwarten Sie eine Änderung der aktuellen Verhältnisse?

Umfrage Krankenhausreform

Kliniken im Hamsterrad, Ärzte im Dauerstress, Pflegekräfte im Frust – die Bundesregierung sieht Deutschlands Krankenhäuser vor einem drohenden Kollaps. Eine Großreform soll nun Verbesserungen bringen. Ob diese wirklich eine Behandlung stärker nach medizinischen und weniger nach wirtschaftlichen Gesichtspunkten ermöglichen wird, hierüber zeigt sich die Ärzteschaft gespalten: 31% der befragten Kolleginnen und Kollegen erwarten sich von der Reform eine Verbesserung. 36% erwarten dagegen eine Verschlechterung der derzeitigen Verhältnisse. Die übrigen 34% erwarten keine Änderung. Mehr zum Thema >>

Wie schätzen Sie Ihre derzeitige wirtschaftliche Lage ein?

Wirtschaftliche Lage

Die wirtschaftliche Stimmung in der ambulanten Versorgung ist im dritten Quartal 2022 drastisch eingebrochen und hat einen neuen Tiefstand erreicht, so eine repräsentative Befragung. Auch viele Ärztinnen und Ärzte aus dem coliqiuo-Forum haben mit der aktuellen wirtschaftlichen Lage zu kämpfen: Fast die Hälfte (47%) schätzt ihre derzeitige wirtschaftliche Lage als schlecht ein. 38% bewerten die aktuelle Situation als befriedigend. Nur 15% befinden sich laut eigenen Angaben in einer guten wirtschaftlichen Position. Mehr zum Thema >>

Behandeln Sie ärztliche Kolleginnen und Kollegen grundsätzlich kostenlos?

Umfrage kostenlose Kollegenbehandlungen

Ärztliche Leistungen sind aus berufsrechtlicher Sicht in der Regel liquidationspflichtig. Laut Berufsordnung muss die Honorarforderung angemessen sein, die Sätze nach der GOÄ dürfen nicht in unlauterer Weise unterschritten werden. Unzulässig sind beispielsweise – auch nach dem Heilmittelwerbegesetz – kostenlose Behandlungen, wenn damit eine neuartige Therapie oder ein Diagnoseverfahren beworben oder Patienten akquiriert werden sollen.

Ärztliche Kolleginnen und Kollegen kostenlos zu behandeln, ist jedoch ein jahrzehntelanger Brauch. Allerdings scheint diese Tradition mehr und mehr aus der Mode zu kommen. Wir haben nachgefragt, wie die Ärztinnen und Ärzte auf coliquio es mit der Liquidation von Kollegenbehandlungen halten. Etwas weniger als ein Drittel gaben an, die ärztlichen Kolleginnen und Kollegen grundsätzlich kostenlos zu behandeln. Weitere 36% behandeln den eigenen Berufsstand ebenso kostenlos, allerdings nur, wenn der erkrankte Kollege oder die Kollegin persönlich bekannt sind. 18% gaben an, zwar keine kostenlose Kollegenbehandlung durchzuführen, dafür das Honorar zumindest teilweise zu erlassen. Grundsätzlich keine kostenlosen Kollegenbehandlungen dagegen bieten 16% der Befragten an. Mehr zum Thema >>

Geben Sie medizinische Ratschlägen an Verwandte oder Freunde?

Umfrage medizinische Ratschläge

Fast jeder Arzt kennt diese Situation: Verwandte, Freunde oder Bekannte möchten außerhalb der Sprechstunde gerne einen medizinischen Rat. Wie soll man damit professionell umgehen, ohne Freunde zu verprellen oder juristische Schwierigkeiten zu bekommen? Hinzu kommt, dass bei Konsultationen zwischen Tür und Angel Basismaßnahmen wie eine Untersuchung, eine ausführliche Anamnese und ein Follow-Up meist fehlen. Dennoch würde der Großteil der befragten Ärztinnen und Ärzte versuchen weiterzuhelfen. 45% gaben an, dies grundsätzlich zu tun, bei weiteren 54% kommt es dagegen ganz auf die Frage an. Nur 1% der Befragten gab an, niemals außerhalb der eigenen Klinik oder Praxis medizinische Ratschläge zu erteilen. Mehr zum Thema >>

Multivitaminpräparate aus Drogerie und Supermarkt: Unter- oder überschätzt?

Umfrage Multivitaminpräparate

Vitaminpräparate in Form von Nahrungsergänzungsmitteln erfreuen sich in der Bevölkerung immer größerer Beliebtheit. Doch wem nützt die künstliche Vitaminzufuhr – und welche unerwünschten Auswirkungen kann eine Überversorgung mit sich bringen?

Wir wollten daher wissen, wie sie zur Einnahme von Multivitaminpräparaten aus Drogerie und Supermarkt stehen. 38% der befragten Ärztinnen und Ärzte halten das Potenzial dieser Präparate für klar überschätzt. Für eine wirkungsvolle Prävention brauche es mehr als nur diese Präparate, so die einhellige Meinung. 33% der Befragten sieht das Potenzial dieser Produkte dagegen eher unterschätzt. Demnach könnten deutlich mehr Menschen bei einem korrekten Einsatz davon profitieren. Die übrigen 29% stehen einem Einsatz von Vitaminpräparaten neutral gegenüber. Mehr zum Thema >>

In einer weiteren Umfrage wollten wir wissen, ob Sie bereits Erfahrung mit dem unsachgemäßen Gebrauch von Nahrungsergänzungsmitteln gemacht haben. 61% sagen nein, 31% ja und 9% haben dazu keine Angabe gemacht.

Konsumieren Sie pflanzliche Milchalternativen als Kuhmilchersatz?

Umfrage Milchalternativen

Pflanzliche Milchersatzprodukte werden hierzulande immer beliebter, drängen zunehmend die traditionelle Kuhmilch vom Markt. Unter den befragten Kolleginnen und Kollegen auf coliquio haben mit 55% etwas mehr als die Hälfte Milchalternativen bereits als Kuhmilchersatz verwendet. 27% machen dies eher selten, 18% eher häufig und 11% haben die Kuhmilch dauerhaft ersetzt. Mehr zum Thema >>

Trinken Sie gerne Bier?

Umfrage Bier

Seit Jahrtausenden trinken Menschen Bier, zahlreiche Mythen ranken sich um dessen Auswirkungen auf die Gesundheit. Wir haben die Ärzteschaft nach ihrem Bierkonsum befragt. 42% gaben an, das Gebräu regelmäßig zu trinken, weitere 41% trinken ebenfalls Bier, aber nur selten. 9% gaben an, zwar kein Bier, jedoch andere alkoholische Getränke zu sich zu nehmen. Die übrigen 9% leben abstinent. Mehr zum Thema >>

Wie fit fühlen Sie sich in Mathematik?

Umfrage Mathematik

Risiken abschätzen, Unterschiede und Statistiken interpretieren, Studien lesen und verstehen – auch im ärztlichen Beruf braucht es mathematische Kenntnisse. Dass es um diese nicht immer gut bestellt ist, zeigt eine aktuelle Untersuchung. Frauen irrten sich hier gleich häufig wie Männer. Außerdem bestand kein Zusammenhang zwischen Fehlerhäufigkeit und Berufserfahrung. Besonders wichtig für in der Medizin ist den Autorinnen und Autoren zufolge die Wahrscheinlichkeitsrechnung.
Wir haben bei den Kolleginnen und Kollegen auf coliquio nachgefragt: 18 % gaben an, sehr gute Mathematik-Kenntnisse aufzuweisen. 44% fühlen sich mit ihren Kenntnissen immerhin für ihre Tätigkeit ausreichend gewappnet. 38% dagegen verfügen nach eigenen Angaben nur über eher schwache Mathematik-Kenntnisse. Mehr zum Thema >>

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