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Kardiologie

19. Apr. 2023
DGK 2023

5 neue Empfehlungen für die Therapie der Herzinsuffizienz

Noch in diesem Jahr wird es ein Update der ESC-Leitlinie geben, verkündete Prof. Dr. Michael Böhm vom Universitätsklinikum des Saarlandes in Homburg/Saar. Konkret betrifft dies 5 Aspekte der Herzinsuffizienz-Therapie.1

Lesedauer: ca. 1 Minute

Leitlinie Herzinsuffizienz
Die Herzinsuffizienz-Leitlinien von 2021 werden schon wieder upgedatet (Foto: Dreamstime / Tero Vesalainen )

Autorin: Maria Weiß | Redaktion Alisa Ort

Leitlinien haben naturgemäß ein Verfallsdatum, da aktuellste Studienergebnisse nicht berücksichtigt werden können. Dies gilt insbesondere für die erst 2021 erschienene Leitlinie zur Behandlung der Herzinsuffizienz.

Aufwertung von ARNI wird erwartet

Aufgewertet werden könnten laut Prof. Böhm, die Angiotensin-Rezeptorblocker-Neprilysin-Inhibitoren (ARNI), die in den amerikanischen Leitlinien der AHA von 2022 bereits als primäre Therapie noch vor den ACE-Hemmern bei Herzinsuffizienz mit reduzierter Ejektionsfraktion (HFrEF) und NYHA Stadium II bis III empfohlen werden.

HFpEF-Definition überholt?

Die Definition der Herzinsuffizienz mit erhaltender Ejektionsfraktion (HFpEF) muss möglicherweise noch einmal überdacht werden. Wie in mehreren Studien gezeigt wurde, profitieren Menschen mit leicht reduzierter EF (HFmrEF) schon ab einer EF ab 55 % von den üblicherweise bei HFrEF eingesetzten Substanzen.

Patientiennen und Patienten profitieren vom Einsatz von SGLT2-Inhibitoren

Ebenfalls gut belegt ist heute die Wirksamkeit von SGLT2-Inhibitoren bei HFmrEF und HFpEF hinsichtlich der Reduktion von Mortalität und Hospitalisierung aufgrund der Herzinsuffizienz.  

In einer Strategiestudie von 2022 wurde gezeigt, dass sich ein aktives Vorgehen bei der leitliniengerechten Dosiserhöhung der Herzinsuffizienz-Medikamente in eine Reduktion der Kombination von Gesamtsterblichkeit und Hospitalisierung umsetzt. Auch dies könnte in dem Leitlinien-Update berücksichtigt werden.

Bei Menschen mit Typ-2-Diabetes können SGLT2-Inhibitoren bereits heute zur Prävention der Herzinsuffizienz eingesetzt werden. Aber auch bei Patientinnen und Patienten mit Niereninsuffizienz wurde inzwischen eine Abnahme der Hospitalisierungen wegen Herzinsuffizienz unter SGLT2-Inhibitoren gezeigt, was möglicherweise ebenfalls Eingang in das Update findet.

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