
Gesunde Ernährung fördert Erhalt der Schwangerschaft
Nach der künstlichen Befruchtung beginnt für Paare mit Fertilitätsstörungen die Zitterpartie, ob eine eingetretene Schwangerschaft erhalten werden kann. Durch eine gesunde Ernährung schon im Vorfeld der Fertilitätsbehandlung können Frauen viel dazu beitragen, wie eine prospektive Kohortenstudie aus den USA gezeigt hat.1
Lesedauer: ca. 2 Minuten

Autorin: Maria Weiß | Redaktion: Dr. Linda Fischer
Gesunde Ernährung wird heute zumeist nicht mehr an einzelnen Lebensmitteln festgemacht, sondern an bestimmten Ernährungsmustern. Dazu gibt es heute verschiedene Empfehlungen wie die Trichopoulou-Mittelmeerdiät, die alternierende Mittelmeerdiät, die Panagiotakos-Mittelmeerdiät, der Healthy Eating Index, der American Heart Association (AHA)-Index, die DASH-Diät (Dietary Approaches to Stop Hypertension) und eine Pflanzen-basierte Kost.
Das Design der Studie
Jorge Chavarro von der Harvard T.H. Chan School of Public Health in Boston und sein Team haben im Rahmen der EARTH-Study (Environment And Reproductive Health) den Einfluss dieser genannten Diäten auf den Ausgang einer Fertilitätsbehandlung am „Massachusetts General Hospital Fertility Center“ untersucht.
Dazu ließen sie 612 Frauen (im Mittel 35 Jahre) vor einer intrauterinen Fertilisation oder einer In-vitro-Fertilisation mit oder ohne intrazytoplasmatischer Spermieninjektion einen ausführlichen Fragebogen zu ihren Ernährungsgewohnheiten ausfüllen. Dann wurde ausgewertet und in Quartile eingeteilt, inwieweit die Ernährung der Frauen mit den 8 genannten Ernährungsformen übereinstimmte und untersucht, welchen Einfluss das auf die Geburt eines lebenden Kindes hat.
Von AHA-empfohlene Diät: 15 % weniger Fehlgeburten
Keine der 8 Ernährungsformen war mit einer höheren Wahrscheinlichkeit für eine klinische Schwangerschaft (definiert durch den Ultraschallnachweis eines Embryos in der 6. Woche) oder eine Lebendgeburt assoziiert. Für die von der AHA empfohlene Diät zeigte sich aber ein signifikant um 15 % geringere Rate an Fehlgeburten nach einer eingetretenen Schwangerschaft (41 % bei der geringsten Übereinstimmung und 28 % bei der höchsten Übereinstimmung). Auch für die anderen Ernährungsformen (mit Ausnahme der Pflanzen-basierten Kost) ließ sich ein Vorteil erkennen, der Unterschied zwischen 1. und 4. Quartile betrug hier aber nur 7–8 %.
AHA-Diät: Gemüse, Vollkorn, Fisch, Nüsse, wenig Zucker und Salz
Durch die AHA-Diät mit hohem Verzehr von Obst und Gemüse, Vollkornprodukten, Fisch und Meeresfrüchten, Nüssen und Hülsenfrüchten und Reduktion von zuckerhaltigen Getränken, Salz, verarbeitetem Fleisch und gesättigten Fetten könnten Frauen somit dem Verlust einer Fehlgeburt nach künstlicher Befruchtung entgegenwirken.
Kausaler Zusammenhang nicht sicher
Allerdings gelten auch hier die Limitationen einer epidemiologischen Studie, mit der sich keine kausalen Zusammenhänge sicher belegen lassen. Zudem wurde die Ernährungsform nur einmalig abgefragt und die es wurden nur Frauen an einem einzigen Zentrum eingeschlossen.