
Erhöhte Arbeitsbelastung durch Omikron
Die Arbeitsbelastung in den Praxen ist im Zuge der fünften Coronavirus-Welle deutlich gestiegen. Das geht aus einer aktuellen Online-Blitzumfrage des Zentralinstituts für die kassenärztliche Versorgung unter mehr als 11.000 Teilnehmenden hervor. Knapp ein Drittel der Befragten rechnet zusätzlich mit starken Einschränkungen aufgrund der bevorstehenden Impfpflicht. 1
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Redaktion: Marie Fahrenhold
Mehrzahl des Praxispersonals geimpft
Die Immunitätsquoten in den Praxen liegen laut Zentralinstitut für die kassenärztliche Versorgung (Zi) weit über dem Bevölkerungsdurchschnitt. Demnach beträgt die Immunitätsquote zurzeit 95% bei den Ärztinnen und Ärzte im hausärztlichen und 93% im fachärztlichen Bereich sowie 81% bei den Psychotherapeutinnen und Psychotherapeuten. Damit ist die Mehrzahl der Niedergelassenen vollständig gegen Covid-19 geimpft oder genesen, wie die Ergebnisse zur Online-Umfrage zeigen.
Ähnlich sieht es bei den Medizinischen Fachangestellten aus. Unter den nicht ärztlichen Mitarbeitenden verfügen in Hausarztpraxen 93% und in Facharztpraxen 90% nach aktueller Gesetzeslage über einen Immunitätsschutz.
Dennoch befürchten die Praxen spürbare Einschränkungen für den Praxisbetrieb infolge der einrichtungsbezogenen Impfpflicht. Knapp ein Drittel der Befragten rechnet mit starken Einschränkungen.
Aufgrund der ab Mitte März geltenden einrichtungsbezogenen Impfpflicht müssen Mitarbeitende und Inhaber von Arzt- und Psychotherapeutenpraxen bis dahin einen Nachweis über eine vollständige Covid-19-Schutzimpfung, einen Genesenen-Nachweis oder ein ärztliches Attest, wenn sie sich aus medizinischen Gründen nicht impfen lassen können, vorlegen.
Hohe Arbeitsbelastung durch Omikron
Im Zuge der Omikron-Welle verzeichnen rund 71% aller Befragten, dass sich ihre Arbeitsbelastung erhöht hat. Unter den Hausärztinnen und Hausärzte kommen rund 84% zu dieser Einschätzung.
Die häufigsten Gründe sind laut Umfrage vor allem ein höherer Kommunikationsbedarf der Covid-19-Schutzmaßnahmen und das erhöhte Testaufkommen. Weitere Ursachen seien der krankheitsbedingte Ausfall von Praxispersonal und zusätzliche Impfangebote. Bei der Erhebung zeigte sich auch, dass aus Sicht der Ärztinnen und Ärzte die Zusammenarbeit mit den Gesundheitsämtern unverändert schlecht sei.
Zi erhält enormen Rücklauf
Mit etwa 11.200 Teilnehmenden haben laut Zi besonders viele Ärztinnen und Ärzte sowie Psychotherapeutinnen und Psychotherapeuten an der Blitzumfrage teilgenommen. Die Antworten betreffen nach Zi-Angaben mehr als 26.700 Niedergelassene und etwa 68.000 Praxismitarbeitende.
Mit der Umfrage wollte das Zi wissenschaftliche Erkenntnisse zur aktuellen Diskussion um die Omikron-Variante des Coronavirus und zur Impfpflicht in Arzt- und Psychotherapiepraxen erlangen. Sie lief vom 8. bis 13. Februar 2022.
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