Covid-19 bei Kindern und Jugendlichen unter den Top Ten der Todesursachen
Für Kinder und Jugendliche ist Covid-19 nicht mehr als ein harmloser Schnupfen – diese Meinung hielt sich hartnäckig in der Pandemie. Zahlen aus den USA sprechen allerdings eine etwas andere Sprache.1
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In den USA werden insgesamt mehr als 940.000 Todesfälle auf eine SARS-CoV-2-Infektion zurückgeführt, darunter waren mindestens 1.289 Kinder und Jugendliche unter 19 Jahren. Auch wenn dies auf den ersten Blick vielleicht nicht viel erscheint, muss man diese Zahl in Relation zu der geringen Gesamtzahl an Todesfällen in dieser Altersgruppe in den USA setzen.
Seth Flaxman von der University of Oxford in Großbritannien und sein Team haben die epidemiologischen Daten zu Todesfällen bei Kindern und Jugendlichen des US Centers for Disease Control and Prevention genutzt, um herauszufinden, ob Covid-19 zu den Top Ten der Todesursachen in dieser Altersgruppe gehört.
Covid-19 in Top 5 bei krankheitsbedingten Todesursachen
Insgesamt verstarben in der Studienperiode von April 2020 bis August 2022 821 Kinder und Jugendliche an Covid-19. Dies entsprach einer Todesrate von etwa 1,0 auf 100.000. Am häufigsten waren Kinder unter einem Jahr (4,3 auf 100.000) und Jugendliche zwischen 15 und 19 Jahren (1,8 auf 100.000) betroffen. Im Zeitraum zwischen August 2021 und Juli 2022 gehörte Covid-19 zu den 10 häufigsten Todesursachen im Kindes- und Jugendalter. 2% aller Todesfälle waren hier durch Covid-19 bedingt.
Unter allen Todesursachen war Covid-19 an achter, unter den krankheitsbedingten Todesursachen (ohne Unfälle, Gewalttaten und Suizide) an fünfter Stelle. Platz eins nahm Covid-19 unter den Todesfällen durch Infektionen oder respiratorischen Erkrankungen ein (im Vergleich zu 2019).
Langzeitfolgen wurden nicht berücksichtigt
Die Zahl der zumindest durch Covid-19 mitbedingten Fälle liegt wahrscheinlich noch höher, da nur Fälle mit Covid-19 als eindeutiger Todesursache mitgerechnet wurden, so die Autoren. Auch Langzeitfolgen von Covid-19 bei Kindern und Jugendlichen wurden nicht mitberücksichtigt.
Unter dem Strich hat Covid-19 mehr jährliche Todesfälle unter Kindern und Jugendlichen gefordert, als alle durch Impfungen potenziell vermeidbaren Infektionen jemals zuvor, schreiben die Autoren. Dies unterstreiche die Bedeutung pharmakologischer und nicht-pharmakologischer Maßnahmen zur Eindämmung des Übertragungsrisikos.