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Covid-19 in der Praxis

07. Juni 2023

EU-Kommission genehmigt Impfstoff gegen RS-Virus | Anpassung der Corona-Impfstoffe empfohlen

Die EU-Kommission hat einen ersten Impfstoff für ältere Menschen gegen einen weit verbreiteten Erreger von Atemwegsinfekten genehmigt. Unterdessen empfiehlt die EU-Arzneimittelbehörde EMA für die neue Impfperiode ab Herbst eine Anpassung der Corona-Impfstoffe.

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Impfstoffe
Die EMA empfiehlt für die neue Impfperiode eine Anpassung der Corona-Impfstoffe. (Symbolbild) (Foto: © Getty Images / coffeekai)

Konkret handle es sich dabei um das Vakzin „Arexvy“, teilte die Kommission am Dienstag mit. Der Stoff schütze vor vom sogenannten Respiratorischen Synzytialvirus (RSV) verursachten Erkrankungen der unteren Atemwege. Der Impfstoff sei nun in der EU für Erwachsene ab 60 Jahren genehmigt.

RSV in Europa: Jährlich 250.000 Krankenhausaufenthalte

Man hoffe, dass der Impfstoff einige der Probleme, die es im vergangenen Winter gegeben habe, verhindern könne, sagte EU-Gesundheitskommissarin Stella Kyriakides. RSV ist ein weit verbreitetes Atemwegsvirus, das in der Regel leichte, erkältungsähnliche Symptome verursacht.

Die meisten Menschen erholen sich nach Angaben der Kommission innerhalb von ein bis zwei Wochen. „Aber RSV kann schwerwiegend sein bei gefährdeten Personen, einschließlich älterer Erwachsener und Personen mit Lungen- oder Herzkrankheiten und Diabetes“, hieß es.

In Europa verursache RSV jedes Jahr schätzungsweise 250.000 Krankenhausaufenthalte und 17.000 stationäre Todesfälle bei Menschen ab 65 Jahren. Auch in Deutschland belastete das auch für Kinder gefährliche RSV – neben Corona und Influenza – im vergangenen Winter das Gesundheitssystem.

EU-Arzneimittelbehörde empfiehlt Anpassung der Corona-Impfstoffe

Die EU-Arzneimittelbehörde EMA empfiehlt für die neue Impfperiode ab Herbst eine Anpassung der Corona-Impfstoffe. Sie sollten an die sogenannte XBB-Variante des Virus angepasst werden, die zur Zeit in Europa und anderen Teilen der Welt dominant sei, teilte die Behörde am Dienstag in Amsterdam mit.

Die bereits zugelassenen Wirkstoffe seien zwar weiterhin wirksam und verhinderten ernsthafte Erkrankungen, Krankenhausaufnahmen und Todesfälle. Der Schutz vor dem Virus werde aber mit der Zeit schwächer, wenn sich neue Varianten des Virus bildeten. 

Die EMA empfiehlt – ähnlich wie die Stiko in Deutschland – vor allem Auffrischungsimpfungen für Menschen mit einem erhöhten Krankheitsrisiko. Dazu gehören Menschen über 60 Jahre und Personen mit einem ohnehin geschwächten Immunsystem. Auch sollten EU-Staaten die Impfung von Mitarbeitern im Gesundheitssystem erwägen, die eher einer Infektion ausgesetzt seien. Eine einzige Dosis des Wirkstoffes sei als Auffrischung ausreichend.

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