Impfung plus Infektion: Bester Schutz vor schwerem Verlauf und Reinfektion
Mit der Ausbreitung der besonders ansteckenden Omikron-Variante gibt es immer mehr Menschen, die sowohl vollständig geimpft, als auch von einer SARS-CoV-2-Infektion genesen sind. Diese hybride Immunität könnte einen besonders guten Schutz vor schweren Verläufen und Reinfektionen darstellen.1
Lesedauer: ca. 2 Minuten

Autorin: Maria Weiß / Redaktion: Dr. Nina Mörsch
Eine Arbeitsgruppe an der University of Calgary wertete in einer Metaanalyse 26 Studien aus, von denen 11 die protektive Wirkung einer früheren SARS-CoV-2-Infektion und 15 die Schutzwirkung einer hybriden Immunität untersucht hatten.
98-prozentiger Schutz vor Hospitalisierung
Die Effektivität einer früheren Infektion beim Schutz von Krankenhausaufnahmen und schweren Verläufen lag nach 12 Monaten bei 74,6 %, der Schutz vor Reinfektion bei 24,7 %. Die hybride Immunität schützte nach zweimaliger Impfung nach 12 Monaten zu 97,4 % vor stationärer Aufnahme und schwerem Verlauf und zu 41,8 % vor Reinfektionen. Erhielten Personen mit hybrider Immunität noch eine Booster-Impfung, lag die Schutzwirkung vor schweren Verläufen nach 6 Monaten bei 95,3 %, und der Schutz vor Reinfektionen bei 46,5 %.
Die Studie zeigt somit deutlich, dass die Schutzwirkung einer durchgemachten SARS-CoV-Infektion nicht dauerhaft anhält und auch diese Personen von einer Impfung profitieren. Geimpfte Menschen sollten aber nicht den Schluss ziehen, eine Ansteckung in Kauf zu nehmen, um danach wieder besser geschützt zu sein. Die Autoren betonen, dass man niemals versuchen sollte, Covid-19 zu bekommen. Die Erkrankung ist unberechenbar und kann im Einzelfall auf der Intensivstation oder auch tödlich enden. Zudem besteht immer auch die Gefahr von Long Covid.
Limitationen der Studie
Als Limitationen der Studie geben die Autoren unter anderem an, dass die jeweilige Exposition gegenüber SARS-CoV-2 und die Testhäufigkeit bei den Reinfektionsraten nicht berücksichtigt wurden. Die Zeitspannen zwischen den Impfdosen und den Infektionen sowie die Spiegel an neutralisierenden Antikörpern gingen ebenfalls nicht in die Analyse ein. Weitere Forschung wird notwendig sein, um Impfregime mit einem optimalen Timing der Boosterimpfungen zu entwickeln.
Diese Themen könnten Sie auch interessieren: