
Covid-19 auch heute noch tödlicher als Grippe
Zu Beginn der Pandemie war die Sterblichkeit hospitalisierter Patientinnen und Patienten mit Covid-19 fünfmal höher als bei stationär aufgenommen Personen mit saisonaler Influenza. Der Unterschied ist heute auch dank Immunisierung und besserer Behandlungsmöglichkeiten der SARS-CoV-2-Infektion nicht mehr so groß, aber immer noch deutlich vorhanden.1
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Autorin: Maria Weiß | Redaktion: Dr. Linda Fischer
Das US-amerikanische Team um Yan Xie vom Epidemiology Center in St Louis, USA, hat anhand der Gesundheitsdaten US-amerikanischer Veteranen die Sterblichkeit von stationären Patientinnen und Patienten mit Covid-19 und Influenza in der Grippesaison 2022/2023 verglichen.
Eingeschlossen waren 8.996 Personen mit Covid-19 (mittleres Alter 73,42 Jahre), von denen 538 (5,98 %) innerhalb von 30 Tagen verstarben. Von den 2.403 wegen Grippe hospitalisierten Patientinnen und Patienten (mittleres Alter 70,2 Jahre) verstarben im selben Zeitraum 76 Personen (3,16 %).
Nach einem Propensity Score Matching war damit das Risiko zu versterben bei Covid-19 um 61 % höher als bei saisonaler Influenza (HR 1,61). Ungeimpfte Patientinnen und Patienten mit Covid-19 hatten mit 8,75 % im Vergleich zu Geimpften ein deutlich höheres Sterberisiko.
Einflussfaktoren: Immunität durch Impfung, bessere Behandlung
Die deutlich geringere Sterblichkeit von stationären Patientinnen und Patienten mit Covid-19 im Vergleich zum ersten Pandemiejahr (17–21 % im Jahr 2020) führen die Autorinnen und Autoren auf veränderte SARS-CoV-2-Varianten, eine erhöhte Immunität durch Impfungen und Erkrankungen und verbesserte Behandlungsmöglichkeiten zurück.
Einschränkungen der Studie
Als Limitationen nennen die Autorinnen und Autoren, dass es sich bei dem Kollektiv überwiegend um Männer (etwa 95 %) und höherer Altersstufen handelte, sodass die Ergebnisse nicht unbedingt eins zu eins auf die Allgemeinbevölkerung übertragbar sind.