Robin Hood mit Schwindel?
Ein 59-jähriger Mann kommt in die Klinik, da er seit zehn Monaten unter einem chronischen Schwindelgefühl leidet, welches er als drehend wahrnimmt, verbunden mit einer Gangunsicherheit und verschwommenem Sehen bei Kopfdrehungen.1
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Bei der Untersuchung kann der Drehschwindel ausgelöst werden, vor allem durch linksseitige Kopfrotation. Dreht der Patient seinen Kopf wieder in eine neutrale Position lassen die Symptome langsam nach. Eine Flexion oder Extension des Halses führt zu keinem Schwindel. Die Dix-Hallpike-Lagerungsprobe führt nicht zu einem Nystagmus und der Romberg-Test ist negativ. Die Ärztinnen und Ärzte stellen keine weiteren neurologischen Auffälligkeiten fest.
Zunächst wird ein benigner paroxysmaler Lagerungsschwindel vermutet. Jedoch sind Epley-Manöver, vestibuläre Rehabilitation und Meclozin ohne Effekt.
Aufgrund des refraktären Charakters des Schwindels, des Fehlens einer eindeutigen Diagnose und der bestehenden Möglichkeit Symptome durch eine Kopfrotation auszulösen, wird eine zerebrale Angiographie angeordnet. Diese eine 80%-ige Verengung der linken Arteria vertebralis bei einer Drehung des Kopfs nach links (Abb.1).