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Praxis-Wissen kompakt

08. Mai 2023

mRNA-Technologie ist mehr als Covid-Impfung

Außer in Corona-Impfstoffen könnte die mRNA-Technik nach Aussagen der Forscherin Katalin Karikó möglicherweise bald gegen etliche weitere Krankheiten eingesetzt werden. mRNA-Impfstoffe etwa gegen HIV, Herpes-Simplex-Virus oder Grippe seien in der Entwicklung.1

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mRNA-Impfung Covid-19
mRNA-Impfstoffe für Schutzimpfungen (Foto: Getty Images / libre de droit)

Die mRNA-Technik könnte laut der Forscherin Katalin Karikó, die als maßgebliche Wegbereiterin für die Entwicklung von mRNA-basierten Impfstoffen gilt, bald gegen weitere Krankheiten eingesetzt werden. Sowohl gegen HIV (human immunodeficiency virus), HSV (Herpes-simplex-Virus) und Grippe seien mRNA-Impfstoffe derzeit Gegenstand klinischer Studien, sagte Karikó dem „Deutschen Ärzteblatt“.

Pandemie könnte Entwicklung von mRNA-Impfstoffen fördern

Die Bereitstellung „der mRNA-basierten Covid-19-Impfstoffe geschah nicht über Nacht“, betonte Karikó, die derzeit an der ungarischen Universität Szeged (Szegedin) und der Universität von Pennsylvania (USA) arbeitet. Den Impfstoffen seien etwa 60 Jahre intensiver Forschungsarbeit vorangegangen. Der Schub durch die Corona-Pandemie könnte sich auf die Entwicklung weiterer Impfstoffe auswirken.1,2

Laufende Phase-III-Studien zu RSV und Grippeviren

Karikó verwies auf mehrere Impfstoffe, die in klinischen Versuchen schon besonders weit gekommen seien: Aktuell gebe es etwa Phase-III-Studien zum Einsatz von mRNA-basierten Impfstoffen gegen das Respiratorische Synzytial-Virus (RSV), das Atemwege befällt, und
gegen Grippeviren.1,3

Impfung gegen Proteine im Zeckenspeichel derzeit in Tierstudien

Ein weiterer interessanter Aspekt seien übergreifend wirkende Impfstoffe gegen Erreger, die von Zecken übertragen werden. Die derzeit noch an Tieren geprüfte Impfung richte sich gegen verschiedene Proteine im Zeckenspeichel, die Erregern helfen, sich im Körper des Wirtes auszubreiten. „Als Tiere damit geimpft wurden, zeigten sich nach dem Zeckenstich Rötungen an der Einstichstelle, aber die Immunreaktion unterband die Ausbreitung der Erreger sofort“, sagte Karikó. Auch für die Behandlung von Krebserkrankungen biete die RNA-Technik große Potenziale.1,3

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