
Kohlenmonoxid: Vorsicht beim Heizen mit Holz
In der Energiekrise erfreut sich der Brennstoff Holz für den Betrieb von Pelletheizungen und klassischen Kaminöfen zunehmender Beliebtheit. Werden diese jedoch nicht sachgerecht betrieben, besteht das Risiko, dass sich giftiges Kohlenmonoxid im Wohnraum ansammelt - mit schweren Folgen. 1
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Quelle: Bundesamt für Risikobewertung (BfR) | Redaktion: Dr. Nina Mörsch
„Kohlenmonoxid verursacht in Deutschland jedes Jahr mehrere tausend Vergiftungen, darunter mehrere hundert Todesfälle“, sagt Professor Dr. Dr. Andreas Hensel, Präsident des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR). „Heizungsanlagen, Kaminöfen und Gasthermen müssen daher regelmäßig überprüft werden. Die Installation von Kohlenmonoxid-Meldern kann helfen, Unfälle zu vermeiden.“
Gefahr häufig nicht bekannt
Viele Verbraucherinnen und Verbraucher wissen nicht um die Gefahren von Kohlenmonoxid. Es handelt sich um ein farb- und geruchloses Gas, das sich rasch in geschlossenen Räumen ausbreitet und durch Rauchmelder nicht angezeigt wird. Kohlenmonoxid entsteht bei der chemisch unvollständigen Verbrennung organischen Materials wie Holz, Kohle, Heizöl oder Erdgas.
Heizungsanlagen, Kaminöfen und Gasthermen können bei unsachgemäßer Installation oder unzureichender Wartung eine Quelle für Kohlenmonoxid-Vergiftungen sein. Auch aus gelagerten Holzpellets können gefährliche Mengen Kohlenmonoxid freigesetzt werden. Außerdem erhält das BfR immer wieder Mitteilungen zu Kohlenmonoxid-Vergiftungen durch Geräte, die nur für den Außenbereich bestimmt sind, aber in geschlossenen Räumen oder schlecht belüfteten Bereichen betrieben werden. Hierzu gehören Notstromaggregate, gasbetriebene Heizstrahler sowie Holzkohle- und Gasgrills.
Rauchmelder schlagen bei Kohlenmonoxid nicht an
Rauchmelder sind zum frühzeitigen Erkennen von Bränden in den letzten Jahren in vielen Haushalten installiert worden. Wenn beim Heizen Kohlenmonoxid in die Wohnung freigesetzt wird, ohne dass es auch zur Freisetzung von Rauch kommt, schlägt allerdings kein Rauchmelder an. Um ein Zuviel an Kohlenmonoxid in der Raumluft zu erkennen, muss in Wohnungen mit Feuerstellen ein dafür ausgerichtetes zusätzliches Warngerät angeschafft und eingerichtet werden.
Bei Verdacht auf technische Mängel an Heizungsanlagen (beispielsweise schlecht abziehende Kamine) ist der Schornsteinfeger zu informieren, bei Mietwohnungen Vermieterin oder Vermieter.
Während bei schweren Kohlenmonoxidvergiftungen sofort der Rettungsdienst alarmiert werden muss, empfiehlt das BfR bei leichten Symptomen und in unklaren Fällen unächst ein Giftnformationszentrum zu kontaktieren. Zur Übersicht der Giftinformationszentren >>