
Lichtschutz bei frischen OP-Narben
Regelmäßig vor der Sommersaison befürchten Ärzte und Patienten eine postoperative Verschlechterung frischer OP-Narben durch Lichteinfluss und stellen einen dringlichen Eingriff deswegen unter Umständen sogar zurück. Mit sehr einfachen Mitteln lässt sich der Lichteinfluss jedoch effektiv ausschalten.
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PD Dr. med. Jürgen Kreusch, Facharzt für Haut- und Geschlechtskrankheiten, ist unseren Lesern vor allem durch seine praxisrelevanten Tipps zur Behandlung von Mückenstichen und Rhagaden an den Fingerkuppen bekannt. Auf Wunsch unserer Leser setzen wir mit diesem Artikel die beliebte Beitragsserie fort.


Der Lichteinfluss auf die frische Narbe lässt sich mit sehr einfachen Mitteln ausschalten: Dazu genügt ein Lichtschutzmittel mit ausreichend hohem Lichtschutzfaktor (LSF). Ein LSF von 30 im UV-B-Bereich filtert 96,7% der UV-B Einstrahlung ab, ein LSF 50 hält 98 % des UV-B ab.
Für Patienten lässt sich der Lichtschutzeffekt durch die Wirkung eines einfachen Heftpflasters anhand von Bildern einleuchtend demonstrieren. Der mit Tapes behandelte Rücken lässt das für jeden nachvollziehbar erkennen.
Heftpflaster: einfacher und effektiver Lichtschutz
Für den Lichtschutz von Narben genügt ein ganz kleines, der Narbengröße angepasstes Stück Heftpflaster, das in jeder Hausapotheke vorhanden sein dürfte. Dieses kann wahlweise nur für die Zeit des Aufenthalts in der Sonne oder auch tagelang belassen werden. Die so behandelte Stelle wird – wie das Bild der Nävi zeigt – effektiv und für Patienten direkt erkennbar geschützt.




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Risiko der Lichteinwirkung nicht überschätzen

Ein so großes Pflaster wie auf Abb. 4 ist dafür keinesfalls nötig. Die Patientin hat aus ihrer Sorge heraus zu viel des Guten getan. Generell wird das Risiko der Lichteinwirkung besonders auf kleinere Narben in den meisten Fällen viel zu hoch eingeschätzt. Wenn das Pflaster stört, kann man es abends abnehmen und nur tagsüber wieder anbringen – oder zur Lichtschutz-Creme greifen. Allerdings ist bei den nicht-mineralischen Produkten nicht zu erkennen, ob sie am zu schützenden Ort nach einigen Stunden noch vorhanden sind – das ist mit dem Pflasterschutz offensichtlich.
* Alle Abbildungen erscheinen hier mit freundlicher Genehmigung von Sur Prise e.K., Postf. 11 11 07, 23521 Lübeck.

Dieser Beitrag wird vertreten von PD Dr. med. Dr. rer. nat. Jürgen F. Kreusch, Facharzt für Haut- und Geschlechtskrankheiten mit dem Arbeitsschwerpunkt Hautkrebsdiagnostik. Dr. Kreusch ist (Mit-)Verfasser von mehreren Lehrbüchern zur Auflichtmikroskopie von Hauttumoren. Folgen Sie Dr. Kreusch hier.