
Verwechslung mit Folgen bei Hochzeitsessen
Eine 60-jährige Frau aus Beer Sheva in Israel isst bei einer Hochzeitsfeier versehentlich eine große Menge an Wasabi, den sie für eine Avocadocreme gehalten hat. Danach kommt es zu starken Schmerzen in der Brust.1
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Autor: Christoph Renninger
Japanischer Meerrettich statt Guacamole
Wenige Minuten nach der verhängnisvollen Verwechslung fühlt die Frau einen starken Druck in der Brust, der in die Arme ausstrahlt und mehrere Stunden anhält. Trotz der Beschwerden bleibt sie auf der Hochzeit und die Schmerzen lassen nach. Am nächsten Tag fühlt sich die 60-Jährige schwach und unwohl, weshalb sie die Notaufnahme der örtlichen Klinik aufsucht.
Bei der Ankunft werden folgende Vitalparameter festgestellt:
- Blutdruck: 174/95 mmHg
- Puls: 81 /Minute
- Sauerstoffsättigung: 100% bei Raumluft
- Kein Fieber
Es gibt keine Anzeichen einer Herzinsuffizienz, die Herzgeräusche sind normal und ohne Auffälligkeiten, die Lungen sind bei der Auskultation ebenfalls unauffällig und es bestehen keine Ödeme. Eine Ultraschalluntersuchung zeigt eine moderate linksventrikuläre Dysfunktion.
Noch in der Notaufnahme wird ein erstes EKG durchgeführt, das einen normalen Sinusrhythmus, 65 Schläge pro Minute, eine signifikante ST-Streckenhebung (bei V1-V2) und keine Segmentverlängerungen zeigt. Ein zweites EKG wird etwa zwölf Stunden nach der Aufnahme gemacht. Dieses zeigt ebenfalls einen normalen Sinusrhythmus, 67 Schläge pro Minute, T-Welleninversionen bei V1-V2 und eine QT-Zeitverlängerung (QTc=490 ms).
Weitere Untersuchungen werden durchgeführt
Bei einer Angiographie wird eine nicht-obstruktive koronare Herzkrankheit festgestellt. Eine Ventrikulographie des linken Ventrikels offenbart eine reduzierte Funktion mit akinetischen anterobasalen, anterioren und apikalen Segmenten, sowie hypokinetischen inferoapikalen und inferobasalen Bereichen.
Die Echokardiographie, welche zwei Tage nach der Aufnahme in die Klinik durchgeführt wird, zeigt eine moderate bis schwere linksventrikuläre systolische Dysfunktion, mit einer geschätzten linksventrikulären Ejektionsfraktion von 35%. Es werden keine unnormalen Wandbewegungen bei der Untersuchung festgestellt.
Diagnose, Therapie und Ausgang
Welche das Team in der Klinik von Beer Sheva stellt, welche Therapie eingeleitet wird und wie es der Patientin im weiteren Verlauf ergeht, lesen Sie im zweiten Teil des Beitrags.