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Deutsche Gesellschaft für Innere Medizin

27. Apr. 2023
DGIM-Geschäftsführung im Gespräch mit coliquio

Was kommt, was geht und was bleibt?

Steigende Belastung im Arztalltag – gepaart mit geringer Anerkennung: Die DGIM-Geschäftsführung sieht den Bedarf und fordert strukturelle und politische Veränderungen. Auch bei der Digitalisierung muss laut Maximilian Broglie, Geschäftsführer der DGIM, und Ourania Menelaou, stellvertretende Geschäftsführerin, noch viel passieren, bevor es im Gesundheitswesen sicher eingesetzt werden kann.

Lesedauer: ca. 5 Minuten

Dieses Video wurde auf dem 129. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Innere Medizin aufgezeichnet. | Redaktion: Kai Breuing, Marina Urbanietz; Video: Andreas Gill, Thomas Feist

Alle Video-Inhalte im Überblick

  • Wie kommt der Hybridkongress bei Ärztinnen und Ärzten an? Ab Minute 00:27
  • Kongress-Highlights 2023: Ab Minute 02:05
  • Zunehmende Belastung der Ärzteschaft: Ab Minute 03:31
  • Forderungen der DGIM an die Politik: Ab Minute: 04:38
  • Anforderungen der jungen Ärztegeneration an das ärztliche Berufsbild: Ab Minute 05:37
  • Moderne Wissensvermittlung: Was kommt am besten an? Ab Minute 08:20
  • Digitalisierung: Was macht die DGIM in diesem Bereich? Ab Minute 12:30
  • DiGA: Was braucht es, damit der Mehrwert in der Praxis wirklich ankommt? Ab Minute 13:22
  • Ausblick auf den Kongress 2024: Ab Minute 15:17

Im Gespräch:

Interview DGIM 2023
V. l. n. r.: Marina Urbanietz, Medizinredakteurin bei coliquio; Maximilian Broglie, Geschäftsführer der DGIM; Ourania Menelaou, stellvertretende Geschäftsführerin der DGIM; Kai Breuing, Leiter der Medizinredaktion bei coliquio
Interview DGIM 2023
V. l. n. r.: Marina Urbanietz, Medizinredakteurin bei coliquio; Maximilian Broglie, Geschäftsführer der DGIM; Ourania Menelaou, stellvertretende Geschäftsführerin der DGIM; Kai Breuing, Leiter der Medizinredaktion bei coliquio

Fazit der DGIM zum Internistenkongress

Systemisch Denken, individuell Therapieren: Unter diesem Motto diskutierten mehr als 7.300 Internistinnen und Internisten vor Ort in Wiesbaden und online beim 129. Internistenkongress.

Mit einer Rekordzahl an Teilnehmenden wartete der Patiententag der DGIM in Kooperation mit der Apotheken Umschau auf: Über 4.000 Interessierte informierten sich am Kongress-Samstag im Wiesbadener Rathaus und online über Themen wie Erste Hilfe, Prävention internistischer Erkrankungen und einen gesunden Lebensstil.

1.192 Vorträge

In 1.192 Vorträgen spiegelte das Programm des 129. Internistenkongresses erneut die gesamte Breite der Inneren Medizin wider. Dabei besuchten über 7 300 Teilnehmende den Kongress, rund 80 Prozent davon vor Ort in Wiesbaden. „Dieser Internistenkongress hat gezeigt, wie sehr der persönliche Austausch mit Kolleginnen und Kollegen über klinische und wissenschaftliche Erkenntnisse – aber auch individuelle Anliegen – motiviert und inspiriert. Diesen Schwung nehmen wir alle mit in die Klinik und die Praxis für die Arbeit mit unseren Patientinnen und Patienten“, blickt Kongresspräsident Professor Dr. med. Ulf Müller-Ladner auf die vier Kongresstage zurück.

Im Rahmen der Fachtagung ehrte die DGIM Personen, die sich um die Innere Medizin, die internistische Forschung sowie die Vermittlung medizinischer Fragestellungen besonders verdient gemacht haben.

Leopold-Lichtwitz-Medaille für Verdienste um die Innere Medizin

Die Leopold-Lichtwitz-Medaille der DGIM, die höchste Auszeichnung der Fachgesellschaft, erhielt in Anerkennung seiner großen Verdienste um die Innere Medizin Professor Dr. med. Jürgen Schölmerich. Zuletzt war er von 2010 bis 2016 Ärztlicher Direktor und Vorstandsvorsitzender des Universitätsklinikums Frankfurt am Main. Als Forscher lag sein Fokus auf der Wirkung von Gallensäure auf Leberzellen sowie chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen. In beiden Bereichen sammelte er zukunftsweisende Erkenntnisse, die das  Verständnis und die Therapie dieser Erkrankungen verbesserten. Der Internist und Gastroenterologe Schölmerich übernahm zahlreiche Funktionen und Ehrenämter, darunter 2010 den Vorsitz der DGIM. Außerdem gehört er seit 2009 der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina an.

DGIM-Medienpreis auch für coliquio-Autor

Die mit insgesamt 8.000 Euro dotierten DGIM Medienpreise standen in diesem Jahr unter dem Motto „Organerkrankungen auf der Spur – vom ersten Symptom bis zur Diagnose“. Aus den zahlreichen hochkarätigen Einreichungen wählte die Jury die drei Prämierten aus. Den 1. Platz belegten Hanna Grabbe und Dr. Harro Albrecht mit ihrem Beitrag „Atmen und durchhalten“. Der in DIE ZEIT erschienene Beitrag geht in ruhigem Ton der Frage nach, ob es Therapieaussichten für Long-Covid gibt, ohne Heilsversprechen abzugeben und hat die Jury aufgrund seiner journalistischen Qualität, Ausgewogenheit und sensiblen Umsetzung überzeugt.

Den 2. Platz belegt Dr. med. Horst Gross, der als freier Autor u.a. auch für coliquio tätig ist, mit seinem in Deutschlandfunk Kultur erschienen Radiobeitrag „Fehldiagnose "psychosomatisch" - Die spinnen doch nur“. Darin beleuchtete er die Somatisierungsstörung als stigmatisierende Verlegenheitsdiagnose sowohl sachlich als auch empathisch.

Platz 3 erhalten Sonja Gibis und Dr. Achim Schneider von der Apotheken Umschau für ihren Artikel „Mit Herz und Seele“ zur Psychokardiologie, der ein gesellschaftlich und medizinisch hoch relevantes Thema umfassend und informativ aufbereitete – mit einer gelungenen Mischung aus wissenschaftlichen Fakten und Service-Inhalten. Die prämierten Beiträge finden Sie hier.

Des Weiteren ernannte die Fachgesellschaft im Rahmen der festlichen Abendveranstaltung drei verdiente Persönlichkeiten zu Ehrenmitgliedern:

Wegweisender Wissenschaftler und internationaler Friedensaktivist

Professor Dr. med. Ulrich Gottstein, ehemaliger Chefarzt am Bürgerhospital Frankfurt am Main, erhielt die Würdigung für seine großen wissenschaftlichen Verdienste vor allem um die Fachbereiche Angiologie und Geriatrie sowie sein jahrzehntelanges internationales Engagement in der ärztlichen Friedensbewegung. So initiierte er 1981 die Gründung einer deutschen Sektion der International Physicians for the Prevention of Nuclear War (IPPNW) und leitete bis 2021 die IPPNW-Kinderhilfe Irak. Für seinen unermüdlichen wissenschaftlichen und humanitären Einsatz erhielt er zahlreiche Preise. So wurde die IPPNW mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet.

Einsatz für Verständigung und Aufarbeitung

Dr. med. Josef Schuster ist Internist und hat mehr als 30 Jahre als niedergelassener fachärztlicher Internist eine eigene Praxis in Würzburg geführt. Daneben ist er seit 2014 Präsident des Zentralrates der Juden in Deutschland.  In dieser Funktion hat er sich sehr für die Aufarbeitung der Rolle der Ärzteschaft im Nationalsozialismus eingesetzt. Auch im Rahmen des Projekts „Gedenken & Erinnern“ der DGIM brachte sich Dr. Schuster aktiv ein und stand der Fachgesellschaft beim Aufarbeitungsprozess ihrer eigenen Geschichte in der NS-Zeit beratend zur Seite. Schuster ist Mitglied des Deutschen Ethikrates und hat für sein Engagement zahlreiche Auszeichnungen erhalten, darunter das Bundesverdienstkreuz 1. Klasse.

Aus der Forschung in die Therapie

Professor Dr. med. Werner Seeger ist seit 1996 Direktor der Medizinische Klinik II mit den Schwerpunkten Pneumologie, Intensivmedizin, Infektiologie und Nephrologie an der Justus-Liebig-Universität Gießen. Seit 2006 leitet er als Ärztlicher Geschäftsführer das Universitätsklinikum Gießen und Marburg und seit 2007 ist er zudem Direktor der Abteilung “Entwicklung und Umbau der Lunge“ am Max-Planck-Institut für Herz- und Lungenforschung in Bad Nauheim. Vor allem in der Erforschung und Versorgung pneumologischer Erkrankungen wie der pulmonalen Hypertonie und der molekularen Grundlagen von Lungenerkrankungen hat er sich große Verdienste erarbeitet und die Translation wissenschaftlicher Erkenntnisse in die Therapie und Versorgung vorangetrieben. Seeger war Präsident der DGIM sowie mehrerer ihrer Schwerpunktgesellschaften und erhielt zahlreiche nationale und internationale Ehrungen.

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